(20.10.2015 Düsseldorf) Die CO² Einsparungsziele von Bund und Ländern waren auf der diesjährigen 10. Jahrestagung des Netzwerks "Kraftstoffe und Antriebe der Zukunft" Grundlage für intensive Diskussionen und Austausch zwischen den Akteuren der Branche. Dabei spielte auch die Lebensqualität und Schadstofffreiheit in Stadtgebieten und damit die Elektromobilität eine wichtige Rolle. Neben zahlreichen Vorträgen zum Thema wurde auf der Konferenz unter anderem auch das Elektrofahrzeug Work der Streetscooter GmbH vorgestellt. Win Neidlinger, Business Developer des 2010 gegründeten Start-Ups der RWTH Aachen, zeigte auf, wie Elektrofahrzeuge nutzerorientiert für die spezifischen Bedürfnisse der Anwender entwickelt werden. Dabei zeichnen sich die Entwicklungen der Streetscooter GmbH durch kurze Entwicklungszyklen und geringere Kosten aus. Inzwischen wurde das Start-Up von der Deutschen Post DHL Group übernommen und produziert in Kleinserie Elektrofahrzeuge für den Posteinsatz. Durch viele Start-Stopp Vorgänge (ca. 200-300 pro Tag) und dennoch kurze Poststrecken (ca. 50 km) sind Postfahrzeuge in besonderem Maße Verschleiß ausgesetzt und daher wartungsintensiv, so Neidlinger. Dieses Problem könne durch den Einsatz von  Elektromotoren gemildert werden, da diese wartungs- und serviceärmer sind als Verbrennungsmotoren und sich besonders für Postfahrzeuge eignen. Ziel des Work Modells sei es, eine Nutzungsdauer von 16 Jahren zu erreichen.

Modell Work der StreetScooter GmbH

Derzeit wurden bereits 150 Vorserienfahrzeuge produziert. 50 davon werden im operativen Geschäft bei der Post verwendet. Ziel bis zum Ende des Jahres 2015 sei es, 100 Fahrzeuge in die praktische Verwendung  zu bringen. Weitere Produkte und Projekte der Streetscooter GmbH schließen eine größere Variante des Work (Work L)  mit einer Ladekapazität bis zu einer Tonne und diverse Kleinelektrofahrzeuge (eBike, eTrike, Compact ebenfalls zur Verwendung bei der Post) ein. Eine Erweiterung für Langstrecken durch einen RangeExtender wird betrachtet, um die Eignung des Fahrzeugs auch für Handwerksbetriebe interessant zu machen.

CrowdStrom Projektleiter Matthias Löchte

Das Projekt CrowdStrom wurde im Forum IV "Elektromobilität in Forschung und Praxis" präsentiert. Nach einem Überblick über die Situation in Münster und der Darstellung des Projektes wurden Rückfragen zu rechtlichen Restriktionen des Geschäftsmodells, zur Situation der Elektromobilität in Münster und allgemeinen Randbedingungen des Projektes CrowdStrom diskutiert.