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Matthias Löchte

Erfolgreiche Abschlusspräsentation des Forschungsprojektes CrowdStrom

Münster, 30.01.2017
Foto von links: Sarah Pütz, Stefan Benthaus, Lydia Todenhöfer, Professor Jörg Becker, Florian Plenter, Matthias Löchte, Professor Klaus Backhaus, Friedrich Chasin, Volker Blandow, Professor Margret Borchert, Jan Hendrik Betzing, Dr. Henning Müller-Tengelmann
Foto von links: Sarah Pütz, Stefan Benthaus, Lydia Todenhöfer, Professor Jörg Becker, Florian Plenter, Matthias Löchte, Professor Klaus Backhaus, Friedrich Chasin, Volker Blandow, Professor Margret Borchert, Jan Hendrik Betzing, Dr. Henning Müller-Tengelmann

Am 30.01.2017 fand die Abschlusspräsentation des Verbundforschungsvorhabens CrowdStrom im Hause der Stadtwerke Münster statt. Die Projektpartner stellten der interessierten Öffentlichkeit die Ergebnisse des Forschungsprojektes vor. Die Kernidee von CrowdStrom bestand darin, das "Henne-Ei-Problem" der Elektromobilität zu lösen, indem Elektrofahrer an dem nötigen Infrastrukturausbau beteiligt werden. Als Anbieter können Privatpersonen ihre Ladestationen in einem Online-Portal registrieren und einen Preis sowie Öffnungszeiten dafür hinterlegen. Nutzer können diese Angebote online finden und verwenden. Nach dem Ladevorgang übernimmt die Plattform CrowdStrom die Abrechnung der Tankvorgänge, dem Anbieter wird sein Erlös gutgeschrieben. Damit wird sowohl ein Rückgewinn der Einrichtungs- und Betriebskosten für den Anbieter, als auch ein schneller und dichter Aufbau der Ladeinfrastruktur für die Allgemeinheit der Elektrofahrer erzielt.

In seiner Eröffnungsrede stellte Dr. Henning Müller-Tengelmann, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Münster GmbH, den Bezug des Münsterschen Energieversorgers zum Thema Elektromobilität dar. Wesentlich für die Teilnahme der Stadtwerke Münster an dem Forschungsprojekt war die Aussicht darauf, eine prototypische Ladedienstleistung in das hauseigene PlusCard System zu integrieren. Daraufhin stellte Volker Blandow, Global Head of e-Mobility TÜV SÜD, die Notwendigkeit des Wechsels von konventionellen hin zu erneuerbaren Antrieben dar. Ein einziger Liter Rohöl erfordert in der Herstellung 25 Tonnen organisches Material, so Blandow. Erdölquellen seien häufig weniger umfangreich, als sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. So reiche eine im Oktober 2016 neu entdeckte „Mega“-Ölquelle lediglich aus, um die Welt etwa 18-24 Tage mit Öl zu versorgen. Elektroantriebe sind konventionellen Antrieben in Bezug auf Effizienz und Aufwand für Wartung/ Betrieb deutlich überlegen. Unter vielen positiven Beispielen für die Anwendung von Elektromobilen in der heutigen Praxis wurde auch die viel diskutierte Streetscooter GmbH genannt. Während der folgenden Abschlusspräsentation standen die Ergebnisse des Forschungsvorhabens im Vordergrund. Die durchgeführte Kundenbefragung bei Stadtwerke Münster-Kunden wurde hier ebenso detailliert dargestellt, wie die Erarbeitung der Rahmenbedingungen des Geschäftsmodells von CrowdStrom in Bezug auf wirtschaftliche, rechtliche und organisatorische Aspekte. Einen Höhepunkt der Präsentation stellte die Live-Demonstration des CrowdStrom Prototyps dar. Die im Rahmen des Projektes entwickelten Komponenten (Portalsysteme für Anbieter und Nutzer sowie den CrowdStrom-Verwalter, Backendsystem zur Kommunikation mit der Ladeinfrastrukutur, App für den Smartphone Einsatz) wurden in den CrowdStrom-Rollen Verwalter, Anbieter und Nutzer anhand exemplarischer Prozesse mit Testhardware vorgeführt. Alle Komponenten konnten nach der Veranstaltung eingehend vom Publikum getestet werden (unter portal.crowdstrom.de/ ist dies auch weiterhin möglich).


Foto: Prof. Martin Matzner

Die Stadtwerke Münster ziehen ein positives Fazit aus dem Projekt CrowdStrom. Es konnten innovative Denkanstöße in die tägliche Praxis des Unternehmens eingebracht und umgesetzt werden. Obwohl der entwickelte technische Prototyp mangels wirtschaftlicher Tragfähigkeit nicht in die praktische Verwendung eingehen wird, wird die Kernidee von CrowdStrom weiter verfolgt. Derzeit suchen die Stadtwerke Münster ein System am Markt, das die CrowdStrom Funktionalität ermöglicht und eine Anbindung an das PlusCard-System zulässt. Auf diese Weise könnte das CrowdStrom-Konzept – mit verbesserter Wirtschaftlichkeit – für PlusCard-Nutzer umgesetzt werden. Die Veranstaltung endete in einem gemeinsamen Netzwerkabend. Ein Informationsstand des Begleitforschungsvorhabens Delfin informierte über die Ergebnisse der Begleitforschungsarbeit. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes CrowdStrom wurden in kleinen Gruppen vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen am Elektromobilitätsmarkt vertieft.