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Sebastian Fronc

6. Wissenschaftsforum Mobilität: Elektromobilität steht vor dem Durchbruch

Am 8. Mai 2014 fand im Fraunhofer-inHaus-Zentrum der Universität Duisburg-Essen das 6. Wissenschaftsforum Mobilität statt. Das diesjährige Rahmenthema lautete "Decisions on the path of future mobility" und hatte dementsprechend einen starken Fokus auf Elektromobilität. Unter den ungefähr 200 Teilnehmern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik befand sich deshalb auch Sebastian Fronc vom Lehrstuhl für Personal und Unternehmenführung der UDE, der die Möglichkeit bekam, sich bei einem Angebot von über 50 Vorträgen und Präsentationen über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Mobilität zu informieren.

Das Wissenschaftsforum Mobilität findet seit 2008 jährlich an der Universität Duisburg-Essen statt und wird vom Lehrstuhl für „ABWL & Internationales Automobilmanagement" an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften organisiert. Trotz eines hohen Anteils eher technischer Themen, werden aber auch viele Überlappungsbereiche zu wirtschaftlichen, sozialen und politischen Themen angesprochen. Gemäß des Leitthemas "Decisions on the path of future mobility" wurde dieses Jahr in Vorträgen und im Plenum über konkrete Entscheidungen im Übergang in die Elektromobilität diskutiert – bezogen auf das Automotive Management, das Automotive Engineering, die Wertschöpfungskette und Technologien sowie auf neue Mobilitätskonzepte.

Der Eröffnungsvortrag des Zukunftsforschers Lars Thomsen zu Innovationen und den bevorstehenden Wendepunkten war dabei sehr prägnant und hinterließ bei vielen Teilnehmern einen bleibenden Eindruck. In seiner optimistischen Zukunftsprognose schätzt er das bereits in den nächsten 150 Wochen die Preise für Elektrofahrzeuge unter den für Fahrzeuge mit konventionelle Antriebe sinken werden.

Im Anschluss an diesen Vortrag teilte sich das Plenum auf, um an den "Tracks" zu den verschiedenen Mobilitätsthemen teilzunehmen. Für CrowdStrom waren die Vorträge zu urbanen Mobilitätskonzepten und Infrastruktur besonders relevant. Hier wurde in der ersten Session darüber gesprochen, wie private und öffentliche Mobilität und Infrastruktur zusammengeführt werden kann um neuartige Konzepte und Geschäftsmodelle zu schaffen. Dabei wurde häufiger angesprochen, das die Schwierigkeit und Herausforderung darin besteht, diese Geschäftsmodelle praxisorientiert zu konkretisieren und passende Partner für die Umsetzung zu finden.

In der zweiten Session gab es interessante Vorträge zu den regionalen und standortbezogenen Aspekten von Ladeinfrastruktur. Zum einen wurde ein Analysekonzept des Städtebau-Instituts der Universität Stuttgart vorgestellt, dass urbane Räume untersucht, um die besten Standorte für Ladestationen zu identifizieren. In einem weiteren Vortrag wurde eine mobile App vorgestellt, die zu den üblichen Funktionalitäten eines Ladeverzeichnisses noch Reservierungsmöglichkeiten und eine verbesserte Navigation bzw. Orientierung zu den Ladestationen durch Indoor-Navigation ermöglichen soll. Abgeschlossen wurde diese Session durch eine Kostenvergleichsrechnung zu elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeugen, die zu dem Schluss führte, dass auf dem aktuellen Stand E-Fahrzeuge bereits wirtschaftlich rentabel sein können, wenn die Batterie geleast statt gekauft wird.

 

Die dritte Session behandelte das veränderte Nutzungsverhalten von Mobilität. Neben einigen Präsentation wie z.B.  zu Gender-Unterschieden in der Fahrzeugnutzung und Unterstützungssystemen für ältere Mobilitätsnutzer, war eine Präsentation zu Entscheidungsparametern der Elektromobilität besonders interessant. Dabei konnte als Fazit, neben den hohen Kosten, auch wieder die Reichweitenunsicherheit als Entscheidungstreiber ausgemacht werden.

 

Ein Aspekt zu Nutzerakzeptanz der häufig angesprochen wurde, waren auch die Vorurteile gegenüber Elektrofahrzeugen, die doch noch recht stark in den Köpfen der Menschen verankert sind. Im Rahmen des Wissenschaftsforums wurden deshalb auch einige Fahrzeuge präsentiert, die durchaus beweisen, dass Elektrofahrzeuge alles andere als bieder oder unsportlich sind.

Diese Veranstaltung hat wieder einmal gezeigt, dass im Bereich Elektromobilität sehr viel Dynamik steckt und es einige interessante Forschungsprojekte gibt, die man nicht aus den Augen verlieren sollte.