|
martin.matzner

„IT-gestützte Dienstleistungen für die Elektromobilität“: ein Schwerpunkt auf der INFORMATIK 2014

Innovative IT-gestützte Dienstleistungen für die Elektromobilität sowie Methoden zur Entwicklung dieser Dienstleistungen standen am 25. September im Fokus unseres Workshops „IT-gestützte Dienstleistungen für die Elektromobilität“ auf der INFORMATIK 2014 in Stuttgart, den wir gemeinsam mit den Kollegen des DELFIN-Projekts vom KSRI ausgerichtet haben.

„Elektromobilität und Energiewende - Innovationsmotor oder Lame Duck?“ – Dr. Fritz Rettberg vom Kompetenzzentrum für Interoperable Elektromobilität, Infrastruktur und Netze an der TU Dortmund überschrieb so seinen eingeladenen Eröffnungsvortrag. Seine Antwort überraschte nicht. Rettberg betonte, dass die elektromobile Fortbewegung und die Energieversorgung der Zukunft ein Gesamtsystem bildeten, mit dem zahlreiche technische und soziale Herausforderungen verknüpft sind, das aber zugleich auch das Potential für „echte“ Innovationen biete.

Die folgenden Referenten präsentierten stellvertretend für die jeweiligen Autoren-Teams die wissenschaftlichen Beiträge zu unserem Workshop:

  • Thomas Görzen von der Uni Paderborn identifizierte anschließend bei betrieblichen Fahrzeugflotten ein besonders großes Anwendungspotential für Elektromobilität. Unternehmen könne die Elektromobilität schon jetzt häufig über eine ökonomische Bewertung schmackhaft gemacht werden. Er präsentierte ein Bewertungsmodell, das die Vielzahl relevanter Kosten- und Nutzenparameter für eine solche Wirtschaftslichkeitsberechnung zusammenführt.
  • Dr. Andreas Helferich (highQ Computerlösungen GmbH) und Sixten Schockert (Uni Suttgart) stellten das Projekt Aprikose vor. In intermodalen Verkehrskonzepten müssen häufig viele kleine Anbieter zusammenwirken. Das Projektteam entwickelt eine technische Lösung, um die IT der Unternehmen miteinander zu vernetzen und Bezahlvorgänge und Fahrplansuchen anbieterübergreifend abzuwickeln.
  • Carola Gerwig und Dennis Behrens von der Uni Hildesheim berichteten über das „Hildesheimer Tandem-Modell“. Dieses Schaufensterprojekt erprobt einen ungewöhnlichen Car-Sharing Ansatz. Universität und Mitarbeiter teilen sich ein Elektrofahrzeug. Tagsüber steht das Gefährt für Dienstfahrten allen Bediensteten zur Verfügung. Am Abend und am Wochenende kann ein Mitarbeiter gegen Gebühr über das Fahrzeug verfügen.
  • Benjamin Klör von der WWU Münster antwortete mit seinem Vortrag auf die Frage, was mit der Transaktionsbatterie von Elektroautos am Ende ihrer Nutzungszeit passieren solle. Er entwickelte einen Prozess für die Rückwärtslogistik der Batterien, der die umfangreichen rechtlichen Anforderungen an den Transport des Gefahrguts berücksichtigt.

Wir danken an dieser Stelle noch einmal den zahlreichen Besuchern unseres Workshops für die engagierten und spannenden Diskussionen. Durch die Einbettung unseres Workshops in den Thementag „Elektromobilität, Agenten und Smart Grids“ konnten wir eine erfreulich große Sichtbarkeit innerhalb der Konferenz erzielen. Die Tagung INFORMATIK 2015 in Cottbus verleiht unserem Themenfeld weiteren Rückenwind. Sie steht unter der Überschrift „Informatik, Energie, Umwelt“.

Die INFORMATIK ist die Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik, der mit rund 20.000 Mitgliedern größten Informatikfachvertretung im deutschprachigen Raum.